Valeska Schneider

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„Zutritt und Surfen verboten“
Valeska Schneider steht vor der legendären Welle. Durch die kleinen Gevierte eines Bauzauns ist der gurgelnde Eisbach zu sehen und zu hören. Mit stolz geschwelltem Kamm steht die siebeneinhalb Meter breite Eisbachwelle, sprudelnd schön, aber kein bisschen abgesurft.
Für Valeska ist die Verordnung der Stadtverwaltung mehr als nur eine Vorsichtsmaßnahme. Der Zugang zum Eisbach verriegelt, das Meer fern, der Tag auf den Kopf gestellt – sie hat zurzeit Berufsverbot. Die Leistungssportlerin kann nicht auf Leistung trainieren, kann nicht reisen, kann nicht wettkämpfen. 2020 hätte ein großartiges Jahr werden sollen, jetzt ist alles abgesagt oder verschoben, selbst die Olympischen Spiele, in Tokio hätte Surfen Premiere gehabt. „Wenn man nicht weiß, wie und wann es weitergeht, ist das extrem schwierig für die Motivation.“
In der Zwischenzeit hat sie sich mit dem Surfskaten eine Alternative zur nassen Welle zunutze gemacht. Nicht wie in Spanien oder Italien wochenlang in der Wohnung bleiben zu müssen, lassen neben den allgemeinen Zweifel und Sorgen vor allem auch Demut und Dankbarkeit zu. Die Ausdauer trainieren durch Joggen im Park, die Technik verbessern durch „Trockenübungen“ im Skatepark. Inzwischen ist Valeska sogar unverhofft zur Trainerin geworden und erklärt mit ihren Videos Kniffe und Tricks. Egal auf welcher Welle – Kontrolle ist das Wichtigste. Der jahrelang gelernte Umgang mit Frust und Scheitern in Erwartung der Welle kommt einem im Stillstand zugute. Positives Denken, sagt sie, lasse sich üben. Text: Christian Schüle